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Beitrag vom 18.12.2008
Hommage an Madame Kawakita
Clarissa Lempp
24 japanische Klassiker aus der Auswahl der Gründerin des "Japan Film Library Council", Kashiko Kawakita. Zu sehen vom 19.12.08 bis 05.02.09 im Kino Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V.
Bildquelle: Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V.
Madame Kashiko Kawakita (1908–1993) war die "Grande Dame" des japanischen Kinos. Zusammen mit ihrem Mann Nagamasa (1903–1981), Präsident der Verleih- und Produktionsfirma Towa, bereiste sie seit den 1930er Jahren die wichtigsten Filmländer und Filmfestivals der Welt, um ausländische Filme für den Verleih in Japan auszusuchen und japanische Filme im Ausland zu präsentieren. So brachte sie zum Beispiel 1932 den Film "Mädchen in Uniform" aus Deutschland mit, für sie ein Film der zeigte, wie "Mädchen gegen Repression für ihre Freiheit kämpfen". 1960 begründete Madame Kawakita das "Japan Film Library Council", eine damals in Japan neuartige filmkulturelle Einrichtung, die Kopien japanischer Klassiker sammelte. Nach dem Tod von Nagamasa Kawakita wurde diese Institution in "Kawakita Memorial Film Institute" umbenannt. Seit 1983 vergibt das Institut einmal im Jahr den "Kawakita Award" an RegisseurInnen oder FilmkritikerInnen für hervorragende Verdienste um den japanischen Film.
Madame Kawakita, stets im Kimono gekleidet, setzte sich auf der ganzen Welt für den Japanischen Film ein. Sie begründete 1960 auch die "Japan Art Theatre Guild" (ATG), die eine zentrale Rolle beim Import ausländischer AutorInnenfilme nach Japan und bei der Produktion von Filmen der japanischen "Neuen Welle" spielte. Aus Anlass der 100-jährigen Wiederkehr von Madame Kawakitas Geburtstag stellte das Kawakita Memorial Film Institute ein Programm von 24 Filmen von acht RegisseurInnen zusammen, die den "Kawakita Award" erhielten. Jede/r RegisseurIn ist mit drei Filmen vertreten. Diese Auswahl ist ein Querschnitt durch das japanische Kino von 1949 bis 2004 und wird gegenwärtig unter der Überschrift "Ein Kranz für Madame Kawakita" um die Welt geschickt. In Berlin zu sehen im Arsenal.
Filmprogramm
Die Vorführungen finden statt im Arsenal Kino, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin.
Fr 19. 12., 19.30h Eröffnung mit einer Einführung von Ulrich Gregor
IKIRU, Akira Kurosawa, Japan 1952, OmE 143 min.
Der Film erzählt die Geschichte eines kleinen Beamten (Takashi Shimura), der angesichts seines bevorstehenden Todes "einmal richtig leben" (so die Übersetzung des Titels), seiner Existenz einen Sinn geben will. Er benutzt seine Stellung dazu, die Bürokratie der Ämter zu überwinden, um einen Sumpf trockenzulegen und auf dem Gelände einen Kinderspielplatz einrichten zu lassen. Vielleicht der bewegendste von Kurosawas Filmen, und Kurosawas eigener Lieblingsfilm.
Das vollständige Programm finden Sie unter:
www.arsenal-berlin.de
Die Anfangszeiten der Filme im Januar und Februar 2009 standen zu Redaktionsschluss noch nicht fest.